Mathematiker unter sich

Diagramm 01

Bekanntlich gibt es viele Mathematiker unter den Schach-Größen. Das prominenteste Beispiel der Gegenwart ist der britische Großmeister Dr. John Nunn, der bereits mit 15 Jahren sein Studium an der ehrwürdigen Universität in Oxford aufnahm. Inzwischen hat Nunn jedoch seine vielversprechende akademische Karriere gestoppt. Er spielt nur noch Schach.
Die bedeutendsten Schach-Mathematiker der Vergangenheit waren die Weltmeister Dr. Max Euwe und Dr. Emanuel Lasker. "Mathematik", erklärte Euwe, der seinen Beruf als Mathematiklehrer nie aufgab, "interessiert mich mehr als Schach. Es ist sicherer, das Spannungselement ist weniger groß, und die Kreativität spielt eine größere Rolle."
Lasker sah dies anders: "Wenn ich in der Mathematik die Lösung eines Problems finde, kann ein anderer Mathematiker behaupten, er habe eine bessere, elegantere Lösung. Wenn im Schach jemand behauptet, besser zu sein, kann ich ihn mattsetzen."
1936 trafen Lasker und Euwe in Nottingham zum letztenmal am Schachbrett aufeinander. Daß sich der um 33 Jahre ältere Lasker gegen den amtierenden Welt-Champion durchsetze, hatte allerdings mit Mathematik nichts zu tun, sondern mit amorausa scaccistica, wie der Arzt und Schachmeister Dr. Tarrasch solche Fälle von völliger Schacherblindung scherzhaft nannte.
"Als ich La5 ausführte", erinnerte sich Euwe später (siehe Diagramm), "blickte Lasker lange Zeit in die Stellung, setzte dann ein Fragezeichen hinter den Zug, betrachtete wieder das Brett, vermerkte ein zweites Fragezeichen und führte danach den siegreichen Zug aus."
Welchen?

Hier geht es zur Lösung.